BAUJAHR: 1915/16

ANGESTELLTE: -

LIQUIDATION: 1990

DENKMALSCHUTZ: Unbekannt

 

Ab dem Jahre 1914 tobt der Erste Weltkrieg für die Deutschen an den Fronten in Ostpreußen sowie Belgien und Frankreich und schnell wird dem Oberkommando des Heeres klar, dieser Krieg entwickelt sich anders, er wird zu einer reinen Materialschlacht und die Kriegskapazitäten des Kaiserreiches neigen sich schnell dem Ende zu. In der Dresdner Albertstadt, einer der größten Militärkomplexe in Europa, entstand bereits schon früh ein eigenes Industrieviertel, um die Kasernen und das Heer mit nötigen Kriegsmitteln zu versorgen. Mitten im Krieg errichtet man zudem bis 1916 die Munitionsanstalt Nord. Eine gigantische Stahlbetonhalle stellt nun nötige Produktionsfläche für Geschütze und Geschützhülsen bereit. Durch anliegende Gleisanschlüsse kann direkt die Front versorgt werden und eine Drahtseilbahn gewährleistet den nötigen Warenaustausch mit den nahegelegenen Munitionsdepots. 
Nach der Niederlage des Deutschen Kaiserreiches sollten eigentlich alle Munitionsfabriken auf Befehl der Siegermächte gesprengt werden, das Reichsschatzministerium versucht dies aber zu umgehen, indem es gewerbliche Nutzer für die Gebäude anlockt. So kann das gesamte Gelände wieder wirtschaftlich genutzt werden und zählt bis zum Jahre 1929 zu Dresdens bedeutendsten Industriegebieten. Mit der Machtübernahme durch das NS-Regime erfolgt wieder die schrittweise Militarisierung des Areals. 1941 steht der komplette Komplex, mitsamt ehemaliger Munitionsfabrik, wieder unter Militärführung. Bis zum Ende des Kriege produziert man, zum Teil mit Kriegsgefangenen, erneut Kriegsmaterial in alter Tradition.

Nachdem die Sowjetischen Streitkräfte einen Großteil der Anlagen nach Ende des Krieges demontiert hatten, folgt ab 1946 die Enteignung der noch ansässigen Unternehmen und auch die Munitionsfabrik geht damit in Volkseigentum über. Die Fabrik wird dem "VEB Sachsenwerk Dresden" angerechnet, welcher aus dem mächtigen Bau das neue Werk II formt. Produziert werden Elektromaschinen für unterschiedliche Verwendungszwecke.

Nachdem 1990 der Großbetrieb "Sachsenwerk" in mehrere kleine Privatgesellschaften aufgespaltet wird, fällt das Zweigwerk in der Albertstadt unter den Tisch. Es ist damit das Ende der Produktfertigung in der alten Munitionsfabrik, heute haben sich nur noch ein einige wenige Kleinunternehmen und Künstler in der riesigen Halle eingemietet, in der Hoffnung auf bessere Zeiten.

 

 

Quelle: Sächsisches Staatsarchiv Dresden


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