Die Region um Chemnitz, bis in die Tiefen des Erzgebirges, zählt wohl zu den größten Textilregionen in Europa. Die reine Dichte an Unternehmen und Fabriken ist gerade hier enorm, kaum eine Stadt oder ein Dorf, welches nicht durch Garn oder Stoff geprägt wurde. 1797 wird in Chemnitz-Harthau die erste mechanische Spinnerei in Sachsen errichtet, sie ist der Grundstein eines beispiellosen Aufstieges von den Tälern des Erzgebirges bis hinein in die Straßenzüge der Industriestadt Chemnitz. Gleichzeitig ist die wachsende Industrie hier Indikator weitere Industriezweige, so gründet der weltberühmte Maschinenbau im "deutschen Manchester", früherer Beiname von Chemnitz, auf die Textiltradition in der Region. Besonders, die noch durch mittelalterliche Zünfte geprägt, die Strumpfwirkerei, Flächenwirkerei, Spinnerei und Trikotagen setzen sich hier fest und finden über das Drehkreuz in der Mitte von Sachsen den Weg in die weite Welt. Mit der Gründung der DDR werden die meisten der Unternehmen zusammengeschlossen, im Erzgebirge entsteht mit dem VEB ESDA der größte Strumpfhersteller der Welt, der VEB vereinigte Baumwollspinnereien Flöha als größter Spinnereibund in der DDR und noch viele weitere volkseigene Betriebe. Fast 200 Jahre rattern die Textilmaschinen in den Fabriken vom Erzgebirge bis in das Flachland, bis das Jahr 1990 eine komplette Industrie zu Grabe trägt. Nach und nach werden nicht nur im Erzgebirge die Maschinen für immer abgeschalten, auch das große Zentrum Chemnitz trifft es folgenschwer. Binnen weniger Wochen werden zehntausende Menschen arbeitslos und der ehemalige Stolz, welcher diese Region einst empor wachsen ließ und erst viele Städte zu ihren heutigen Bild verhalf,  er war vorbei. Ein Kapitel sächsische Geschichte ging hier für immer zu Ende. 









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