BAUJAHR: 1830

ANGESTELLTE: -

LIQUIDATION: 1990

DENKMALSCHUTZ: Ja

 

Der Industriestandort der Tuchfabrik Krause & Söhne hat eine lange Tradition. 1320 wird bereits auf dem Grund und Boden nahe der Görlitzer Altstadt eine erste "Teichmühle" erwähnt. Durch die englische Konkurrenz in Bedrängnis geratene Görlitzer Tuchmacherzunft musste diese nun in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Weg in die Industrieproduktion eingehen. Dazu kauften der Tuchmacher Johann Gottlieb Bergmann und der Tuchwarenhändler Christian Wilhelm Krause 1830 die alte Teichmühle auf und bauten diese zu einer Spinnerei um. Entscheidend war hier das übernommene Wasserrecht der vorangegangen Mühle. Zusätzlich stellten sie in der neuen Fabrik die ersten Handwebstühle auf und installierten 1837 die erste Dampfmaschine in Görlitz. 1845 kommt die Einrichtung einer Tuchwalke im Gebäude hinzu. Das noch heute erhaltene Fabrikgebäude wird 1856 an Stelle der ehemaligen Mühle errichtet. Gleichzeitig ersetzt das Unternehmen die alten Handwebstühle durch neue mechanische Webstühle.

1863 folgt eine zweite Dampfmaschine zur Kraftgewinnung für die Webmaschinen. Im Jahr 1878 scheiden die Gebrüder Bergmann aus dem Unternehmen aus und fortan firmiert die Weberei als "Krause & Söhne Görlitz" in den Handelsregistern. Das Unternehmen wandelt sich, es entsteht im Hof der Fabrik ein neues Gebäude für die Färberei und zusätzlich erste Anlagen für die Wäscherei. Das Fertigung wächst damit stark in die Breite. Das Unternehmen blüht auf und so kommt man in den späten Jahren des 19. Jahrhunderts an die baulichen Grenzen im sehr dicht bebauten Altstadtviertel von Görlitz. Man entscheidet sich für einen neuen Fabrikstandort am Rande der Stadt und verlagert fortlaufend den Webereibereich in diesen. Bis 1945 bleiben aber die Spinnerei, die Färberei und die Wäscherei im vorhanden Altbau in der Altstadt. In dieser Zeit des 2.Weltkrieges fällt auch die Kriegsproduktion. Die Firma Krause & Söhne liefert dabei vorwiegend Tuchwaren für die Deutsche Wehrmacht. 
In dessen Folge wird das Unternehmen 1945 enteignet und der Fabrikbestand in Volkseigentum überführt. Der Betrieb wird an den "VEB Oberlausitzer Volltuch Görlitz" angegliedert und setzt die Kriegsproduktion in der sozialistischen Ära fort. Das alte Stammwerk im Altstadtviertel wird stattdessen ausgegliedert und der PGH Holzverarbeitung Görlitz übergeben. 

 

 

Quelle: "Die Geschichte der Oberlausitzer Textilindustrie : von den Anfängen bis zur Gegenwart, 

     Spitzkunnersdorf, 2007


Edit: 1.2017


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